Die Idee

Ich schreibe gern und nicht nur meine geschätzten Kundinnen und Kunden sagen mir nach, ich schriebe gut. Das ist nun mal so. Viele andere können das auch, was also sollte an meiner Leidenschaft so außergewöhnlich sein? Eigentlich nichts. Oder doch?

Während meines Studiums wurde ich wiederholt darauf angesprochen, dass es doch nicht sein könne, eine Idee zu haben, diese sofort in Konzept und Gliederung umzusetzen und daraus direkt eine Reinschrift zu machen, die die grundlegende Idee nachvollziehbar, verständlich und treffend erläutert. Und wenn es dann nicht wissenschaftlich sein musste, nein, wie humorvoll, gefühlvoll, bildhaft ich doch schriebe…
Ich reagierte mit Unverständnis. „Wieso denn nicht? Also, ich mache das immer so, da ist doch nichts dabei!“ Dasselbe Unverständnis nun in den Augen meiner Gegenüber: „Also, so etwas könnte ich nie!“ Zunächst fühlte ich mich ein wenig geschmeichelt, denn wie kann denn jemand etwas, das mir so leicht fällt, als ein fast unüberwindliches Hindernis empfinden?
Da begann eine Idee in mir aufzukeimen: Man müsste doch, man könnte doch… Warum sollte ich denn nicht denen, die mit der schriftlichen Umsetzung des gedachten oder gesprochenen Wortes, aus welchem Grund auch immer, „ein wenig Not haben“ zur Seite stehen? Es wäre doch schön, wenn ich die Gabe des Schreibens in den Dienst derer stellen könnte, die ihre besonderen Fähigkeiten und Talente auf anderen Gebieten haben.

Es dauerte noch eine ganze Weile, bis die Idee soweit herangereift war, dass das ‚Denkbüro’ geboren wurde. „Denkbüro“? Mehr darüber im nächsten Abschnitt. Ein Behördenschreiben soll knapp, sachlich, dem Anliegen angemessen und dementsprechend ausreichend förmlich sein, aber viele mögen lieber Fortsetzungsgeschichten. Gut, wenn man beides schreiben kann…